Vor kurzem wurden uns Fotos von Zigarettenpackungen aus Thailand gesendet. Solche krassen Bilder mit Warnhinweisen findet man dort überall auf den Zigarettenschachteln. Ein guter Anlass, sich einmal mit dem Rauchen und den daraus resultierenden Folgen für die Zahngesundheit genauer zu beschäftigen.
Egal, ob Zigarette, Pfeife oder Zigarre: Rauchen sorgt nicht nur für gelbe Zähne, sondern schadet den Zähnen ungemein.
Der schädliche und krebserregende Qualm lagert sich auf Zähnen, Zunge und Mundschleimhaut ab. Das inhalierte Nikotin gelangt über die Schleimhäute und die Lunge in die Blutbahn und sorgt somit für eine Verengung der Adern.
Die Folge: Die Schleimhaut und das Zahnfleisch werden nicht mehr ausreichend durchblutet, das Immunsystem muss seine Abwehrzellen durch enger gewordene Adern schleusen. Dadurch sinkt die Abwehrkraft des Zahnfleisches und so steigt automatisch das Risiko, um das fünf- bis sechsfache an Paradontitis zu erkranken.
Wie negativ sich Tabakkonsum auf Zahnfleisch und Kiefer auswirken, belegen die Ergebnisse der jüngsten deutschen Studie zur Mundgesundheit. 27,1 Prozent der Raucher im Alter von 35 bis 44 Jahren leiden an einer schweren Parodontitis.
Der Kieferknochen kann schrumpfen
Doch damit nicht genug. Durch die Abschwächung der Abwehrkräfte, wird das Zahnfleisch bedeutend anfälliger für lang andauernde Zahnbett-Entzündungen und frühzeitigen Zahnausfall. Das kann zu massiver Schädigung der Kieferknochen führen und lässt ihn schrumpfen. Fast jedes dritte Implantat geht durch Rauchen unwiederbringlich verloren.
Besonders tückisch ist: Ein Raucher merkt oft nicht mal, wenn das Zahnfleisch entzündet ist. Durch die Verengung der Adern haben Raucher viel weniger Zahnfleischbluten. Und das ist ein typisches Warnzeichen für Parodontitis. Ohne diese „Frühwarnsystem“ wird das Problem oftmals nicht vom Betroffenen, noch vom Zahnarzt rechtzeitig erkannt.
Zudem ist die Wundheilung bei Rauchern deutlich verlangsamt, auch solche Wunden, die durch Zahn- oder Kieferoperationen entstehen.
Mundhöhlen- und Speicheldrüsenkrebs – das Todesurteil
Im Vergleich zu Nichtrauchern haben Raucher ein sechsfach höheres Erkrankungsrisiko für maligne Tumore im Mund- und Rachenraum. Bei gleichzeitigem Konsum von Alkohol kann das Risiko für Mundhöhlenkrebs sogar bis auf das 13-Fache ansteigen.
Aber auch das Risiko, an einem Speicheldrüsentumor zu erkranken, ist bei Rauchern deutlich erhöht. So erkranken allein in Deutschland jährlich etwa 10.000 Menschen an einem Krebs der Mundhöhle und des Rachens, rund 4.500 sterben daran.
Lasst es einfach nicht dazu kommen. Allein der Gedanke daran, sollte den Griff zur nächsten Zigarette vermeiden.